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Floh & Co.


Flöhe
Bei Flöhen handelt es sich um etwa 1,5 - 3 mm große, flügellose Insekten von brauner Farbe, die vom Blut unserer Haustiere leben. Mitunter kann es sogar vorkommen, dass selbst die Tierbesitzer von ihren Blutsaugattacken nicht verschont bleiben. Der seitlich abgeplattete Körper erlaubt es den Flöhen, sich mit ungeheurer Geschwindigkeit im Tierfell fortzubewegen und mit 20 cm hohen und 35 cm weiten Sprüngen erreichen sie mühelos neue Wirtstiere.

Die Weibchen legen 400 -500 ovale, nur etwa 0,5 mm große Eier, schubweise ab. Hierbei bevorzugen sie Momente, in denen ihr Wirtstier in seiner Lagerstätte ruht. Aus den Eiern schlüpft das erste von insgesamt 3 Larvenstadien, welche sich allesamt von diversen pflanzlichen und tierischen Abfällen, wie z.B. Hautschuppen und dem abgeworfenen Kot erwachsener Flöhe ernähren. Oft entwickeln sich die Larven an schwer zugänglichen Plätzen ( Fußbodenfugen, unter Holzsockeln ). Nach einer anschließenden so genannten "Puppenruhe" kann bei günstigen Bedingungen (geheizte Wohnung anstelle natürlichem Winterfrostes ) schon nach 1 bis 2 Wochen der neue Floh entstanden sein.

Flöhe saugen täglich für 1 -2 Stunden Blut. Und sie sind dabei richtige "Feinschmecker". Treffen sie mit ihren Mundwerkzeugen kein kleines Blutgefäß, unternehmen sie jeweils in einem geringen Abstand weitere Versuche einer neuen Saugmahlzeit. Das führt zu den bekannten "Stichbildern", die wie eine Perlenkette angeordnet sein können und auch durchaus um den Knöchel des Pflegers/ der Pflegerin verlaufen. Andererseits vermögen sie in Notzeiten bis zu einem Jahr zu hungern. So kann es zu invasionsartigem Befall in einem Flohverseuchten Raum, der lange Zeit unbenutzt blieb, kommen. Die andere Form der Neuinvasion ist die Besiedelung durch ruhende Puppen, die auf Erschütterungen (z.B. Tritte über den Fußboden, oder das Tier lässt sich auf sein Lager fallen) reagieren und darauf hin schlüpfen.

Die Stiche der Flöhe jucken heftig und können unsere Hunde stark irritieren. Flohstiche haben die furchtbar unangenehme Eigenschaft, sie "repetieren", will heißen: Wenn einer juckt, jucken alle. Daneben besteht die Gefahr, dass durch den Flohspeichel Allergien ausgelöst werden. Durch den Flohbefall können auch Krankheiten übertragen werden. Das gilt besonders für den Hundebandwurm ( s.u.). Vorstufen des Bandwurmes werden von den Flohlarven aufgenommen und entwickeln sich im heranreifenden Floh zur infektiösen Form. Beißt und benagt sich der flohgequälte Hund, kommt es häufiger zum Abschlucken des bandwurmhaltigen Flohes. Neben regelmäßiger Entwurmung steht hier also die Flohprophylaxe im Vordergrund >Tierarzt<.

Zecken
Zecken, auch Holzböcke genannt, gehören zoologisch betrachtet zu den Spinnentieren, d.h. erwachsene Tiere weisen 4 Beinpaare auf. Sie nehmen mit fast jedem blutspendenden Tier als Wirt vorlieb, auch der Mensch bleibt nicht verschont.

Sie lauern geduldig in Büschen, Gräsern und im Unterholz. Trotz Blindheit sind sie mit verschiedenen Wirtsfindemechanismen ausgerüstet. Man kennt Becherhaare, die auf Erschütterungen reagieren, das so genannte Haller'sche Organ am Vorderbein, welches die Buttersäure aus Körperausscheidungen registrieren kann und die am Hinterbein befindlichen Temperaturrezeptoren. Sie erreichen ihr Blutspendeopfer entweder kriechend oder auch von oben im freien Fall. Am Wirt angekommen suchen sie nach einer angenehm zugänglichen Körperstelle. Bei unseren Hunden bevorzugen sie die Halsregion, auch die zarte Haut der Innenschenkel ist begehrt. Verschiedene pharmakologische Stoffe im Zeckenspeichel bewirken einmal die Schmerzunterdrückung beim Einbringen der Mundwerkzeuge durch die Haut, andererseits fördern sie den Blutfluss durch Hemmung der Blutgerinnung beim Wirtstier.

Frisch geschlüpft, messen Zecken 1mm und nach vollendeter Blutmahlzeit können sie gut Erbsengröße erreicht haben. Das bedeutet, sie steigern ihr Körpergewicht von 2,5 mg auf über 400 mg. Andererseits können sie 2 Jahre ohne Blutnahrung auskommen. Nach den ersten Saugattacken häutet sich die Zecke bis zum geschlechtsreifen Tier, der letzte Saugakt erbringt der Zecke die nötige Energie zur Eiablage.

Aufgrund der Tatsache, dass ihr Biss allerlei Krankheiten, wie z.B. die Borreliose ( fieberhaft Erkrankung, verläuft in Schüben und führt zu Gelenkentzündungen mit Lahmheit) übertragen kann sollten Zecken immer möglichst rasch entfernt werden. Hierbei darf niemals Öl o.ä. verwendet werden, weil die Zecke im Erstickungskampf besonders viel Speichel in die Bisswunde abgibt. Da infektiöse Partikel aus dem Zeckenspeichel frühestens nach 12 Stunden die Bisswunde erreichen, sollten die Hunde regelmäßig auf neuen Zeckenbefall hin untersucht werden, routinemäßig nach jedem Spaziergang. Unverzichtbar ist eine Zeckenzange, die speziell zu diesem Zweck konstruiert wurde. Andere Gerätschaften bergen die Gefahr, dass bei der Entfernung der Zeckenkopf im Hund zurückbleibt, was Anlass schwerer Infektionen sein kann. Die im Handel angebotenen Zeckenzangen sind klein und handlich, so dass sie in jeder Hosentasche Platz finden.

Durch ungeheure Verbreitung der Schildzecken ist es weiterhin ratsam, dem Hund ab dem Frühjahr ein geeignetes Halsband anzulegen und mit dem Tierarzt darüber zu sprechen.


Würmer
Als die zwei großen "Wurmgruppen" werden Rund- und Plattwürmer unterschieden. Beide zählen zu den "Endoparasiten", d.h. sie leben im Magen-Darmtrakt unserer Hunde und schädigen sie, indem Blut und wichtige Nährstoffe der Nahrung entzogen werden. Außerdem fügen wandernde Wurmstadien den Wirtstieren Schäden an Körpergewebe und inneren Organen zu.

Bandwürmer werden aufgrund ihrer abgeflachten Körperform zu den Plattwürmern gezählt. Sie besitzen eine mit Haken und Saugapparat bewaffneten Kopf und eine lange Kette von Wurmgliedern, welche die Vermehrungsprodukte enthalten. Der Entwicklungszyklus der Bandwürmer benötigt eine Zwischenwirt. Meist handelt es sich um frei lebende Mäuse, die sich durch Bandwurmeier im Kot infiziert haben und deren innere Organe die für unsere Hunde infektiöse Finnenform beinhalten. Besonders gefährdet sind also Hunde, die an kleinere Beutetiere gelangen können, Hunde, die sich ohne Leine bewegen und natürlich Jagdhunde.

Zu den Rund- oder Fadenwürmern ( mit runder und fadenförmiger Körperform) werden die Spul- und Hakenwürmer gerechnet. Hier sind bevorzugt die Jungtiere befallen. Nicht alle Rundwurmstadien halten sich im Darm auf. Andere Entwicklungsstadien der Rundwürmer durchwandern das Körpergewebe, z.B. können sich Welpen über die Muttermilch infizieren. In der Regel benötigen die Rundwürmer keinen Zwischenwirt, das bedeutet, die Tiere stecken sich immer wieder an ausgeschiedenen Eiern an.

Werden Würmer erbrochen oder mit dem Kot ausgeschieden, ist die Diagnose einfach. Meist ist jedoch der Wurmbefall nicht ohne weiters festzustellen. Wurmeier können in einer Kotuntersuchung mikroskopisch nachgewiesen werden. Äußerlich können bei starkem Wurmbefall die Tiere durch Abmagerung und schlechtes Fell auffallen. Zum Schutz vor massivem Befall sind also regelmäßige Wurmkuren ganz wichtig. Die früher übliche Methode einer drastischen Abführung ist heute überholt. Die heute verfügbaren Wurmkuren sind sicher und gut verträglich. Jungtiere ab der 2. Woche werden alle 7 Tage bis in die 12. Woche hinein gegen Spulwürmer behandelt. Später reichen Behandlungen, diesmal gegen beide Wurmarten, im Abstand von einem viertel Jahr aus. Bei nachweislichem Rundwurmbefall muss nach 2 - 3 Wochen nachbehandelt werden, um auch die aus dem Gewebe in den Darm nachrückenden Würmer zu erfassen.

Grundsätzlich ist noch wichtig:
Erst entwurmen, dann impfen, damit der Körper nicht durch Würmer geschwächt ist und einen maximalen Impfschutz aufbauen kann.

Quelle: Fa. Zoo Zajac, Duisburg

 

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